#82 Der Mensch im Mittelpunkt mit Lutz Regenberg: Über Werte in sozialen Einrichtungen

In der Episode beim CULTiTALK diskutieren der Host Georg Wolfgang und der Gast Lutz Regenberg, Geschäftsbereichsleiter der Diakonie Nord-Nord-Ost, über die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die psychosoziale Unterstützung durch Pflegekräfte und die Selbstausbeutung in sozialen Berufen. Sie erörtern auch den Einfluss von gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Arbeit, die Bedeutung von Transparenz und Wertschätzung für Arbeitnehmer und die richtige Unternehmensführung im Kontext eines sich wandelnden Arbeitsmarktes und eines gesellschaftlichen Wertewandels.

Über Lutz Regenberg

Lutz ist studierter Sozialwissenschaftler und seit gut 20 Jahren bei der heutigen Diakonie Nord Nord Ost tätig. Dort hat er zunächst als Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher gearbeitet. Heute verantwortet er sowohl das Kerngeschäft – er leitet den Geschäftsbereich Kinder- und Jugendhilfe – als auch den Bereich Unternehmenskommunikation, Personalentwicklung und -gewinnung. Vor seiner Tätigkeit bei der Diakonie war er Bundeswehroffizier (Fallschirmjäger, Kommando Spezialkräfte) und dort zuletzt ebenfalls in der Kommunikation und im Personalmarketing tätig.

Über die Episode

Willkommen zu einer neuen Folge des CULTiTALK. Georg Wolfgang spricht heute mit Lutz Regenberg, der als Geschäftsbereichsleiter der Diakonie Nord-Nord-Ost tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Entwicklungen im sozialen Sektor mitbringt.

In dieser Episode geht es um die zentrale Bedeutung der Pflege, die weit über die Grundversorgung von Patienten hinausgeht und eine emotionale Komponente umfasst, die oft unterschätzt wird. Lutz beleuchtet die Selbstausbeutung in sozialen Berufen und die Verantwortung der Arbeitgeber, für angemessene Bedingungen zu sorgen.

Die Gesprächspartner tauschen sich über die komplizierten gesetzlichen Rahmenbedingungen aus, die die Arbeit von Pflegekräften erheblich beeinflussen, und betonen, wie sich diese je nach Bundesland unterscheiden. Die spezielle Situation der Kinderfürsorge für diejenigen, die nicht bei ihrer Familie aufwachsen können, wird ebenfalls thematisiert.

Eine weitere Facette der Diskussion ist der Arbeitsmarkt, der sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt hat. Lutz betont die Bedeutung von Transparenz und angemessener Entlohnung sowie das Erfordernis für Arbeitgeber, sich bei potenziellen Mitarbeitern zu bewerben und deren Interessen zu verstehen.

Georg und Lutz besprechen den Generationswechsel und die sich verändernden Einstellungen zur Arbeit. Junge Generationen fordern mehr Transparenz und eine partizipative Unternehmenskultur.

Sie kritisieren auch die Industrialisierung im Gesundheitssektor und plädieren für einen menschlicheren Ansatz, der sich auf das Wohlbefinden der Patienten konzentriert. Die psychosozialen Aspekte der Patientenversorgung sollten nicht vernachlässigt werden, und es gilt, einen Ausweg aus dem Teufelskreis für Pflegekräfte und Patienten zu finden.

Abschließend beleuchtet Lutz die interne und externe Markenänderung der Diakonie Nord-Nord-Ost, wobei er die Wichtigkeit der Unternehmenskultur und -identität für die Mitarbeitenden hervorhebt.

Geschlossen wird das Gespräch mit der Rolle von Unternehmen in der politischen Debatte, die Wichtigkeit von Vielfalt und Offenheit für die Gesellschaft, und Lutz’ engagiertem Blick auf die Zukunft.

Alle Links zu Lutz Regenberg