Über Jörg Drews
Jörg ist Gestalter, Organisationsentwickler, Personalentwickler und seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Transformation beschäftigt. Über verschiedene Branchen und Funktionen hinweg beschäftigt er sich irgendwie schon immer mit dem Thema Kultur und dessen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens.
Über die Episode
Heute tauchen wir tief in die Welt der Unternehmenskultur und der Organisationsentwicklung ein, Themen, die oft als „weiche Faktoren“ abgetan werden, aber entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens sind.
Georg Wolfgang führt durch die Folgen des CULTiTALK und bringt Experten aus verschiedensten Bereichen ins Gespräch. Diesmal ist Jörg Drews unser Gast, der Head of Personal and Organisational Development bei BLG Logistics Group und mit reichlich Erfahrung in der Organisationsentwicklung bei namhaften Unternehmen wie Audi, Hamburger Sparkasse, Tchibo und Otto Group ausgestattet ist.
Arbeit und Unternehmenskultur: Mehr als nur ein Job
Jörg Drews spricht leidenschaftlich über die Bedeutung von Arbeit, die nicht nur Einkommen, sondern auch Sinn und Freiheit bietet. Besonders in der Logistikbranche, die tendenziell niedrigere Gehälter zahlt, sind nicht-finanzielle Motivatoren von zentraler Bedeutung. Wenn du dich für eine Karriere in einer solchen Branche interessierst oder dort bereits tätig bist, wirst du diesen Aspekt sicherlich verstehen. Es ist unerlässlich, dass die Arbeit spannend bleibt und Entwicklungschancen bietet, um dauerhaft motiviert zu bleiben.
Kulturentwicklung: Mehr als ein Trend
Georg betont, dass Kulturentwicklung kein flüchtiger Trend ist, sondern eine unternehmerische Verantwortung. Eine starke Unternehmenskultur fördert Loyalität und Zufriedenheit und steigert damit direkt die Produktivität. Wenn eine Firma ihre Kultur vernachlässigt, riskiert sie nicht nur demotivierte Mitarbeitende, sondern auch sinkende Effizienz und Innovationskraft.
Produktivität und Organisation: Die Macht der Partizipation
Ein fixer Bestandteil erfolgreicher Unternehmen ist die effektive Organisation und Produktivität. Beide Teilnehmer unterstreichen die Bedeutung integrierter Prozesse und partizipativer Maßnahmen. Jörg gibt ein beeindruckendes Beispiel: Ein Logistikunternehmen konnte durch neue Führung und partizipative Ansätze die tägliche Paketabwicklung signifikant steigern. Integration und Mitbestimmung sind also keine bloßen Management-Floskeln, sondern funktionierende Praxisbeispiele.
Mitarbeitendenbeteiligung: Der Schlüssel zur Innovation
Georg hebt hervor, wie essentiell es ist, Mitarbeitende in die Prozessoptimierung einzubinden, besonders im gewerblichen Bereich. Dies führt nicht nur zu mehr produktiven Ideen, sondern zeigt auch Wertschätzung für das gesamte Team. Die Beteiligung der Mitarbeitenden ist ein klarer Weg, um kreatives und innovatives Denken zu fördern – Elemente, die gerade in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert sind.
Herausforderungen bei der Umsetzung: Der lange Weg zum Erfolg
Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Maßnahmen zur Personal- und Kulturentwicklung auf die operative Ebene zu bringen, ist einfach gesagt, aber schwierig umzusetzen. Zeitdruck und operative Hektik können hinderlich sein. Dennoch, wie beide einig sind, lohnt es sich, diese Hürden zu überwinden, weil der langfristige Nutzen enorm ist.
Das magische Dreieck: Strategie, Struktur und Kultur
Jörg diskutiert das sogenannte „magische Dreieck“ von Strategie, Struktur und Kultur. Diese drei Elemente müssen Hand in Hand gehen, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Die Herausforderung liegt darin, diese Aspekte gleichzeitig und integriert zu behandeln. Kulturwandel muss parallel zur strategischen und strukturellen Neuausrichtung vollzogen werden. Ein Beispiel hierfür ist Audi: Um erhebliche strategische Ziele zu erreichen, musste die Unternehmenskultur angepasst werden.
Führung und Entwicklung: Innere Haltung ändern
Jörg ist besonders stolz auf den umfassenden Prozess der Führungskräftebeurteilung bei BLG Logistik. Diese Beurteilung integriert mehrere Perspektiven, einschließlich KPIs und Führungsfeedback. Es geht darum, die innere Haltung der Führungskräfte zu ändern – ein Prozess, der auf der obersten Unternehmensebene beginnen muss. Nur so ist es möglich, Führungskräfte zu entwickeln, die nicht nur Zielvorgaben erreichen, sondern auch eine positive und nachhaltige Unternehmenskultur fördern.
Walk the Talk: Konsequenz und Verbindlichkeit
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Notwendigkeit von Konsequenz und Verbindlichkeit in den Führungslinien. Jörg bringt ein beeindruckendes Beispiel: Ein Team entschied, das Weiterbildungsbudget für einen Tellerwäscher für ein MBA-Studium zu nutzen. Dies zeigt, wie wichtig organisationaler Rahmen und Kultur für außergewöhnliche Entwicklungsmaßnahmen sind.
Die Bedeutung klarer Richtlinien
Georg Wolfgang und Jörg Drews betonen, dass langfristiger Erfolg nur mit einer klar definierten Führungskultur möglich ist. Dabei ist eine Belohnungskultur wichtig, die auf klaren Leitplanken basiert. Ein strukturiertes Vorgehen bei der Entwicklung von Funktionen und Investitionsentscheidungen innerhalb des Budgets ist unerlässlich. Jörg schlägt einfache und effektive Entscheidungsprozesse vor, um strukturelle Hindernisse zu überwinden.
Zusammenarbeit und Transformation: Interdisziplinäre Teams
Die Bedeutung interdisziplinärer Teams wird ebenfalls hervorgehoben. Unterschiedliche Fachrichtungen müssen eng zusammenarbeiten, um Synergien zu erzielen und Transformationen effektiv zu gestalten. Projekte sollten nicht nur die „harten“ Faktoren, sondern auch die „weichen“ Faktoren wie Kultur und Kommunikation von Beginn an berücksichtigen.
Praxisbeispiele und Learnings
Jörg teilt Beispiele wie die Otto Group oder ECE, die in Zeiten der finanziellen Krise ihre Geschäfte umstrukturieren mussten. Neue Prioritäten und Verantwortlichkeiten wurden erforderlich, und die Unternehmenskultur spielte dabei eine entscheidende Rolle. Beiden Teilnehmern ist bewusst, dass Kultur nicht nur ein Aushängeschild sein sollte, sondern ein realer Business-Bedarf.
Fazit: Unternehmenskultur im Wandel
Am Ende des Podcasts zieht Jörg Drews eine ehrliche Bilanz: Strukturelle Änderungen erfordern eine Veränderung der inneren Haltung und des Verhaltens der Mitarbeitenden. Nur so bleibt Veränderung nicht nur auf dem Papier, sondern wird im Arbeitsalltag real. Beide, Georg Wolfgang und Jörg Drews, stimmen überein, dass eine erfolgreiche Organisationsentwicklung eine ganzheitliche Sichtweise erfordert.
Mit all diesen spannenden Einblicken hoffen wir, dass du viel aus dieser Folge mitgenommen hast.
Bis zur nächsten Episode!
Alle Links zu Jörg Drews:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/j%C3%B6rg-drews-484a7514/
Unternehmen: http://www.blg-logistics.com