Über Ezimena Fliedner
Ezimena Fliedner ist als Head of Cultural Change bei Hermes Germany tätig. Als Psychologin und ausgebildete agile Organisationsdesignerin arbeitet sie gemeinsam und fachübergreifend mit vielen KollegInnen aus dem Unternehmen an der stetigen Weiterentwicklung der übergreifenden Zusammenarbeit und Stärkung der Unternehmenskultur. Dabei ist ihr wichtig, sowohl die Menschen als auch organisationale Rahmenbedingungen im Blick zu haben.
Über die Episode
In der neuesten Folge des CULTiTALK begrüßt der Host Georg Wolfgang die beeindruckende Ezimena Fliedner, Head of Cultural Change bei Hermes Germany. Mit einem psychologischen Hintergrund und einer Ausbildung zur agilen Organisationsdesignerin bringt Ezimena eine einzigartige Perspektive in das Gespräch ein. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Unternehmenskultur zu stärken und zu entwickeln, indem sie auf Missverständnisse und Herausforderungen innerhalb der Organisationsstruktur eingehen.
Die Grundlage der Unternehmenskultur
Ezimena betont zu Beginn des Gesprächs, dass sich ihre tägliche Arbeit um die Frage dreht, welche Veränderungen in der Zusammenarbeit und Kultur notwendig sind, um die Unternehmensziele zu erreichen. Angesichts der ständigen Veränderungen und Herausforderungen in der modernen Geschäftswelt, sowohl privat als auch beruflich, ist es entscheidend, dass Unternehmen flexibel und anpassungsfähig bleiben. Sie merkt an, dass bei Hermes Germany der Hauptfokus auf der Zielerreichung und Performance liegt, mit dem positiven Nebeneffekt, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und Spaß an ihrer Arbeit haben.
Hermes Germany ist ein bekannter Name im Bereich der nationalen Paketzustellung und Partner zahlreicher Online-Shops und Multi-Channel-Händler. Mit über 17.000 Paketshops und zahlreichen Standorten deutschlandweit stellt das Unternehmen eine komplexe Struktur dar, die gut funktionierende Zusammenarbeit und eine starke Unternehmenskultur erfordert.
Unterschätzung und Überschätzung von Kultur
Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die These von Ezimena, dass Unternehmenskultur in Organisationen gleichermaßen unterschätzt wie überschätzt wird. Als Beispiel für Unterschätzung nennt sie den Bereich der Umstrukturierung. Oft wird angenommen, dass ein neues Organigramm und eine entsprechende Kommunikation ausreichen, um strukturelle Veränderungen erfolgreich umzusetzen. Dabei werden jedoch die kulturellen Muster und der damit verbundene Widerstand bei den Mitarbeitenden oft vernachlässigt. Kultur wirkt wie ein Immunsystem, das neue Veränderungen zunächst abwehrt oder skeptisch betrachtet.
Auf der anderen Seite wird Kultur überschätzt, wenn davon ausgegangen wird, dass eine gute Stimmung und freundschaftliche Beziehungen automatisch zu besserer Zusammenarbeit und Performance führen. Dies ist häufig nicht der Fall, da sich Mitarbeitende zwar gut verstehen, die Zielerreichung aber dennoch nicht optimal ist.
Der pragmatische Blick auf Kulturwandel
Ezimena betont die Wichtigkeit, Kulturwandel als kontinuierlichen Prozess anzusehen und nicht als kurzfristiges Projekt. Eine solche Sichtweise hilft, langfristig effektive und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der Wandel muss strategisch und systematisch angegangen werden, indem Bewusstsein geschaffen und kulturelle Muster kontinuierlich reflektiert werden.
Veränderung als tägliches Geschäft
Ein weiterer Punkt, den Ezimena anspricht, ist die tägliche Bedeutung von Kulturwandel im Unternehmen. Bei Hermes Germany wurde das Thema Kulturwandel zu einem wichtigen Bestandteil der Unternehmensstrategie gemacht. Begriffe wie „Better Together“ und „wirksame Führung“ verdeutlichen die Ausrichtung auf eine starke Zusammenarbeit und eine unterstützende Führungskultur.
Die Entscheidungsfindung auf Unternehmensebene ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Kulturwandels. Es geht darum, strukturelle und kulturelle Veränderungen integrativ zu betrachten und nicht als separate Prozesse. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sichtweise, durch die Teammitglieder und Führungskräfte gleichermaßen in die Verantwortung genommen werden.
Zentrale Rolle von Unterstützungseinheiten
Ezimena hebt hervor, dass die Rolle von Unterstützungseinheiten wie HR und Kommunikation entscheidend für den Erfolg von Kulturwandel-Projekten ist. Viele kulturelle Veränderungen werden über Instrumente, Trainings und Kommunikationsformate implementiert, die von diesen Abteilungen angeboten werden. Ein zentraler Ansatz kann helfen, Standards zu setzen und Best Practices zu teilen, ohne jedoch die Hauptverantwortung für die Kulturentwicklung zu übernehmen.
Abschließend: Die Reise der Kulturentwicklung
Das Gespräch endet mit der Erkenntnis, dass Kulturentwicklung eine fortlaufende Reise ist, die kontinuierliche Reflexion und Anpassung erfordert. Es ist entscheidend, sowohl strukturelle als auch kulturelle Aspekte zu berücksichtigen und immer wieder darauf zu achten, dass die Zusammenarbeit und die Erreichung der Unternehmensziele im Einklang stehen. Die Erfahrungen und Impulse, die in dieser Folge vom CULTiTALK geteilt wurden, bieten wertvolle Einblicke und praktische Ansätze, die Unternehmen helfen können, ihre eigene Kulturentwicklung erfolgreich zu gestalten.
Diese Ausgabe des CULTiTALK verdeutlicht eindrucksvoll, wie komplex und facettenreich das Thema Unternehmenskultur ist. Es zeigt, dass es keine einfachen oder endgültigen Lösungen gibt, sondern eine ständige Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit erforderlich sind, um den Herausforderungen der modernen Geschäftswelt gerecht zu werden.
Alle Links zu Ezimena Fliedner:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/ezimena-fliedner-244b87194/
Unternehmen: https://www.myhermes.de/